WIR.FRAGEN…        Dani & Thorsten



Wer: Dani 27, Thorsten 38

Reisezeit: April 21 – Oktober 21

Unterwegs mit: T3 California

Name: Maggie

Mit Dani & Thorsten standen wir ein paar Tage in Finikounda auf der Peleponnes / Griechenland. Sie waren mit einer Familie aus Trier unterwegs und zusammen verbrachten wir ein schöne Zeit. Relaxen, Football spielen am Strand und Fingernägel lackieren. Gut, nur die Kinder bekamen die Fingernägel lackiert und hatten eine Menge Spaß mit Dani.

Ihr Bus „Maggie“ begleitet sie seit 7 Jahren. Ein treuer Begleiter. Die Beschreibung der beiden für Maggie klingt vielversprechend: Heimatgefühl, Freiheit und großer Charakter. Wir kennen den Bus mittlerweile, weil wir an mehreren schönen Stellen zusammen gestanden haben. Und stimmen hier voll und ganz zu. Die Kinder auch….


Hier das Interview mit den beiden:

Erzählt uns von euch?

Wir leben und arbeiten beide in München. Wir reisen momentan für ein halbes Jahr durch Europa.

Dani über Thorsten:

Wer Thorsten kennenlernt weiß, er ist ein sehr offener und herzlicher Mensch. Er sucht das Gespräch und stellt sich nie an erster Stelle. Ich mag das. Das andere sich wohlfühlen ist ihm wichtig. Wir lernten uns auf der Wiesn (Münchner Oktoberfest) kennen und es war genau das, was uns zusammen gebracht hat.

Lustig und mit Humor lebt er in den Tag. Er kann genießen. Er ist wahnsinnig geduldig mit allen. Vor allem mit mir (Dani lacht).

Wir führen eine Beziehung auf Augenhöhe. Es gibt bei uns keinen bestimmenden Part.

Thorsten über Dani:

Wenn ihr Dani begegnet wirkt sie tough und vielleicht reserviert. Ich würde sagen, sie hat eine harte Schale aber einen weichen Kern. Ihr wahrer Charakter zeigt sich aber sehr schnell. Sie ist sehr intelligent, ein offener, herzlicher und liebevoller Mensch und kann super mit Kindern. Obwohl sie das nicht gerne zugibt (beide grinsen).

Wir sind ein super Team und können zusammen die Situationen gut meistern. Auf der Reise mit Maggie beispielsweise, hat jeder seinen Part und wir können uns aufeinander verlassen. Ich kümmere mich um alles was den Bus betrifft. Meistens fahre ich. Dani organisiert gerne und plant die Spots. Auch die Fotos sind ihr Part.

Wann wurde die Idee zu der Reise geboren?

Im Sommer 2018 haben wir beschlossen länger auf Reisen zu gehen. 2019 haben wir es mit den Arbeitgebern geklärt. Der Start sollte eigentlich 2020 sein. Wir planten 8 Monate für den Vorlauf. Leider kam Corona dazwischen und wir starteten mit der Reise im April 21.

Erzählt uns, was treibt euch an? Warum länger Reisen?

Es ist das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Machen auf was wir Lust haben ohne Abstimmung, Planung oder Stress im Nacken. Neue Orte und Länder entdecken und dabei Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenlernen. Vor allem aber sind es die ungeplanten Situationen, die den Reiz der Reise ausmachen.

Es geht uns darum, Spaß zu haben. Um das zu machen was sich gut anfühlt.

Was ist das Ziel eurer Reise?

Es gibt kein bestimmtes oder gar gemeinsames Ziel. Schon eher hat jeder für sich ein paar Punkte, über die man mit Abstand auf der Reise gut nachdenken kann.

Dani: Bei mir ist es die berufliche Umorientierung. Das Leben als Unternehmensberaterin war einfach stressig. Ich möchte zu meinem Ruhepol zurückkehren, um mir die Frage zu beantworten, was ich wirklich möchte.

Thorsten: Abstand vom Alltag zu gewinnen war mir wichtig. Den Traum eine längere Reise mit dem VW Bus zu verwirklichen stand im Vordergrund, da ich schon seit Kindertagen im VW Bus gereist bin. Letztendlich gibt es uns ein besseres Gefühl, ohne Druck zu reisen.

Erzählt uns von einer besonderen Erfahrung auf eurer Reise. Vielleicht erzählt ihr uns wer Nala ist?

(Beide straheln, und fast gleichzeitig sagen beide: Gerne!)

Nala ist unser Hund. Wir haben sie aus einem Tierheim in Kalamata (Griechenland).

Alles begann mit einer Begegnung mit einem verlorenen Welpen 2018 in Rumänien. Er war sehr jung und sollte eigentlich noch bei seiner Mutter sein, als wir ihn alleine am Straßenrand, Mitten im Gebirge, entdeckten. Wir hielten an, um ihn zu füttern und zu sehen, ob er alleine zurecht kommt oder gar Verletzungen hatte. Uns tat es sehr weh, ihn zurückzulassen. Es ging zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht anders. Wir beide lieben Hunde und letztendlich entstand durch diese Begegnung der Wunsch, einen Hund zu retten und bei uns aufzunehmen.

In Griechenland gibt es unglaublich viele Straßenhunde. Zu Beginn der Reise war schon klar, dass wir einen Hund, der uns zuläuft, aufnehmen und behalten würden. Der Wunsch wurde hier vor Ort immer stärker. Nach dem ersten Monat unserer Reise, besuchten wir ein Tierheim und verloren unser Herz an Nala, einen aufgeweckten und neugierigen schneeweißen Mischling, der jetzt mit uns auf die Reise geht.

Was ist für euch die größte Herausforderung im Vanlife?

Wir empfinden es nicht wirklich als Herausforderung. Dafür sind wir zu gut eingespielt. Fragt uns noch mal in fünf Monaten, zum Ende unserer Reise. Vielleicht bringt Nala neuen Wind in den Bus und die Herausforderungen steigen. Bis jetzt läuft es super.

Angenommen unter den Lesern möchte jemand ein ähnliches Projekt starten. Was wäre der eine große Tipp, den ihr mitgeben würdet?

Seit euch euren Erwartungen bewusst. Jeder hat unterschiedliche Ansprüche, was die Art des Reisens im Bus betrifft: Mit welchem Fahrzeug will ich reisen, welche Ausstattung brauche ich, wie viel Platz benötige ich? Es gibt die verschiedensten Arten des Vanlife. Der eine benötigt Tisch und Stühle, die anderen sitzen gerne auf einer Decke am Boden. Manche benötigen viel Sicherheit und Freistehen ist daraufhin nicht für sie geeignet. Was nicht heißen soll, dass Freistehen gefährlich wäre. Es geht um ein Gefühl des Reisens. Unsere Empfehlung ist, sich seinen Bedürfnissen im Vornhinein klar zu sein, sodass die Reise entspannt ablaufen kann und nicht durch tägliche Unzufriedenheit belastet wird. Vielleicht testet ihr vorher verschiedenen Varianten?

Wir möchte allen Lesern die Chance ermöglichen, etwas für ihr Leben mitnehmen zu können. Gibt es für euch etwas, was euch wirklich weitergebracht hat? Eine Erfahrung, eine Begegnung oder ähnliches? Gibt es vielleicht eine Empfehlung fürs Leben, die ihr teilen möchtet?

Vorurteile ablegen.

Um eine Reise (oder das Leben) voll auskosten zu können, sollte man sich öffnen können. Für uns ist es wichtig Vorurteile abzulegen.

Wir sind durch Rumänien gereist. Viele denken es herrscht in dem Land Kriminalität und Verschlossenheit der Menschen. Das Gegenteil war der Fall. Die Menschen sind hilfsbereit und waren sehr interessiert an unserer Reise. Zu keiner Zeit hatten wir das Gefühl der Unsicherheit.

Mit offener Einstellung kommst du im Leben einfach weiter. Reagiere auf andere Menschen ohne Vorurteile und ohne Erwartungen und du wirst überrascht sein, was sie dir zurückgeben.

Zum Schluss würde ich gerne alles auflisten, wo man mehr über euch erfahren kann. Wo findet man euch im Netz?

Instagram: Maggie_and_the_Map
Polarsteps: Maggie&themap2021

Hat euch das Interview gefallen? Lasst es uns wissen!